Freude für Augen und Gaumen
5. Mai 2020

Mit dem Start der Erdbeerernte im High-Tech-Gewächshaus in Osterweddingen bringt Bördegarten in diesen Tagen frisches heimisches Obst in die Geschäfte. „Gerade in der aktuellen Situation sind frische Erdbeeren aus der Region ein kleiner Farbtupfer im Alltag“, freut sich Ulrich Wagner, Geschäftsführer der Wimex Gruppe. Das Unternehmen versorgt mit Obst und Gemüse unter dem Namen Bördegarten den Lebensmitteleinzelhandel in Ostdeutschland. Ein Jahr nach der Fertigstellung des fast neun Fußballfelder großen High-Tech-Gewächshauses sorgen dort rund 160.000 Erdbeerpflanzen für den Nachschub der süßen Früchte in den nächsten Wochen. „Es ist beeindruckend, was das Bördegarten-Team im Gewächshaus leistet und welchen Beitrag die Gärtner dort zur Versorgung der Menschen mit heimischem Obst und Gemüse leisten“, erklärt Jörg Methner, Bürgermeister der Gemeinde Sülzetal, zu der Osterweddingen gehört. Er hatte sich nach der Insolvenz des ursprünglichen Bauherren aktiv in die Verhandlungen mit Bördegarten eingebracht. Das Unternehmen hat das Gewächshaus Ende 2018 übernommen, fertig gestellt und baut dort nun mit modernsten Methoden vor allem Schlangengurken und Erdbeeren an.

Angebot wächst – helfende Hände sind da

In Kürze folgt ein weiterer Gaumenschmaus: Mitte Mai kommen Basilikum, Petersilie und Schnittlauch zur Auslieferung. Sie gehen als Topfware in den Handel, so dass Verbraucherinnen und Verbraucher daran lange Freude und Nachschub vom eigenen Fensterbrett haben. Die Kräuter wachsen derzeit in einem eigenen Gewächshausabteil unter optimalen Bedingungen heran: Sensoren steuern vollautomatisch Temperatur, Wasserversorgung und Frischluftzuführung, auch die wichtigen Pflanzennährstoffe werden genau abgestimmt und auf Kultur und Vegetationsstand dosiert. „Wir gehen exakt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzengruppen ein – ein zu viel oder zu wenig gibt es nicht“, erklärt Ulrich Wagner. Diese kontrollierten Bedingungen ermöglichen einen weitgehenden Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmaßnahmen. Gegen Schadinsekten sind, je nach Kultur, Nützlinge wie zum Beispiel Marienkäfer im Einsatz.

Um die Ernte von Erdbeeren, Gurken und die Konfektionierung der Kräutertöpfe kümmern sich aktuell 50 Mitarbeiter im Gewächshaus. „Wir sind sehr froh, dass unsere bewährten Helfer aus Osteuropa nun länger bleiben dürfen. Diese Mitarbeiter kennen sich aus, wir können uns auf sie verlassen“, betont Ulrich Wagner und lobt ausdrücklich die Sonderregelung der Bundesregierung. Sie hatten Aufenthaltsdauer ausländischer Erntehelfer kürzlich von ursprünglich 70 Tagen auf 115 Tage verlängert. Zusätzlich unterstützen gut 20 Mitarbeiter eines Franchise-Gastronomiebetriebes aus Magdeburg die Erntearbeiten. Sie stocken durch die Erntetätigkeit ihr Kurzarbeitergeld auf und gewinnen in der aktuellen Situation zudem Einblicke in einen modernen und ressourcenschonenden Zweig der Landwirtschaft.

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