Versuch macht klug – Regenerative Landwirtschaft
25. September 2023

Der Boden ist unser wichtigstes Produktionsgut. Er ermöglicht uns, Futtermittel für unsere Hühner zu produzieren und Gemüse für den regionalen Handel zu erzeugen. Daher ist es für uns Aufgabe und Ziel zugleich, unsere Böden zu erhalten und nachhaltig aufzubauen, denn ein intakter Boden ist die Grundlage für gesunde Lebensmittel. Um unsere Böden gesund zu halten, versuchen wir uns an dem Konzept der „Regenerativen Landwirtschaft“. Aktuell starten wir einen langjährigen Versuch auf unserem landwirtschaftlichen Betreib in Wulfen, um verlässliche Zahlen für unser Unternehmen zu bekommen.

Regenerative Landwirtschaft – Was verbirgt sich dahinter?

Bei der Regenerativen Landwirtschaft soll der Boden und das Bodenleben aktiviert oder vielmehr gestärkt werden. Zusätzlich soll der Boden mit organisch gebundenem Kohlenstoff, dem Humus, angereichert werden. Das erreichen wir durch eine geringe Bodenbearbeitungsintensität, einer dauerhaften Begrünung und die Förderung der Artenvielfalt mit Hilfe von Zwischenfrüchten. Auf diese Weise schaffen wir die optimalen Bedingungen für Bodenlebewesen, die sich ungestört entwickeln können. Verdauen Regenwürmer, Bakterien, Pilze und andere Bodenorganismen organisches Material, machen sie nicht nur Nährstoffe pflanzenverfügbar, sondern sie sorgen dabei auch für Humusaufbau.

In unserem landwirtschaftlichen Betrieb in Wulfen haben wir einen entsprechenden Versuch angelegt.

Auf etwa 100 Hektar wurde vergangene Woche ein Versuch angelegt, um die Auswirkungen der Regenerativen Landwirtschaft genauer zu untersuchen. Mit einem Grubber wurden einzelne Versuchsparzellen flach bearbeitet, um die zurückgebliebenen Rapsstoppeln mit dem Boden zu vermischen. Dadurch wird es den Bodenlebewesen erleichtert, das organische Material zu zersetzen. Anschließend wurde der Weizen mit einer Drillmaschine ausgebracht. Bei diesen Parzellen erfolgen Unterschiede in der Düngung, um herauszufinden, ob auf längere Zeit Pflanzenschutzmittel eingespart werden können.

Die restlichen Versuchsparzellen bleiben unberührt, um das intakte Bodengefüge mit keinem Bodenbearbeitungsgerät zu zerstören. Auf diese Weise bleiben unter anderem die wertvollen Röhren der Regenwürmer erhalten, die den Transport von Wasser und Luft durch den Boden sowie das Wurzelwachstum erleichtern. Der Weizen wurde in den einzelnen Parzellen mit einer Direktsämaschine gesät. Dabei wird lediglich ein schmaler Schlitz an der Bodenoberfläche geöffnet, um das Saatkorn abzulegen, bevor der Boden wieder angedrückt wird. Hier erhoffen wir uns, den Einsatz von Herbiziden langfristig stark reduzieren zu können.

In einigen Versuchsparzellen wird mit einem Grubber die Bodenbearbeitung durchgeführt und anschließend der Weizen mit einer Drillmaschine gesät.

In den restlichen Parzellen wird ohne vorheriger Bodenbearbeitung der Weizen mit einer modifizierten Direktsämaschine gedrillt.

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